Eine Zeitreise in die 1930er und 1940er
Von Nora Erhard (4m) und Annika Haidacher (4m)
Am Mittwoch, dem 24. April, begaben wir uns auf eine Exkursion nach Dachau, dem ersten Arbeits- und Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Hinter den morschen Mauern der Baracken lebten vor knapp 80 Jahren Häftlinge auf engstem Raum zusammen und litten unter den unmenschlichen Haftbedingungen der Nazis. Die kleinsten Dinge wurden auf brutalste Weise bestraft und wer Widerstand leistete, wurde augenblicklich getötet.
Nach zwei Stunden Busfahrt nach Dachau bekamen wir vor Ort eine ausführliche, zweieinhalbstündige Führung durch das ehemalige KZ, bei der uns ein Einblick in das damalige Leben der Häftlinge gewährt und erklärt wurde, wie diese dunkle Epoche die deutsche Geschichte geprägt hat. Als wir durch den Eingang des Arbeitslagers gingen, stach uns sofort die Aufschrift auf dem Eingangstor ins Auge. „Arbeit macht frei“, heißt es dort, dennoch war den meisten Inhaftierten von Anfang an klar, welches schreckliche Schicksal ihnen bevorstand. Anders als andere KZs war Dachau dazu gedacht, seine Beherbergten zuerst arbeiten zu lassen, bis sie zu guter Letzt entweder einer Krankheit erlagen, zu Tode gefoltert oder geschlagen wurden. Kurz vor der Machtübernahme der Alliierten beherbergte Dachau 32 000 Häftlinge, obwohl das KZ ursprünglich nur für etwa 6 000 gebaut worden war.
Der Putz, der von den Wänden der Zellen des sogenannten „Bunkers“ abfällt, erinnert bis in die heutige Zeit an die Opfer, die teilweise mehrere Monate ohne Licht, ohne Waschmöglichkeit oder jeglichen Kontakt zur Außenwelt in den engen Kammern eingesperrt waren. 200.000 Menschen wurden insgesamt über zwölf Jahre hinweg in Dachau inhaftiert, darunter 41.500 Tote. Zuerst wurde ihnen ihre Familie genommen, und später ihr eigenes Leben. Das wohl Erschütterndste war allerdings die Gaskammer, die stetig daran erinnert, wie damals systematisch Menschen getötet und verbrannt wurden, ehe ihre Asche wie Abfall entsorgt wurde. Wir erfuhren außerdem von der sogenannten „neutralen Zone“, einer Grünfläche, auf der Häftlinge sofort erschossen wurden, sobald sie diese betraten. Die Wächter machten sich das Morden sogar zum Spiel: Wer es schaffte, einen Häftling beim Betreten der „neutralen Zone“ mit nur einem Schuss ums Leben zu bringen, bekam oftmals eine Woche frei oder wurde anderweitig belohnt.
Nach der Führung durften wir anschließend noch die Ausstellung in der Gedenkstätte besuchen, die bis heute an die ermordeten Juden, Homosexuellen, Roma und Sinti, politischen Gegner und viele mehr erinnert. Wir finden es wichtig, über diese schreckliche Geschichte Dachaus zu berichten und zu informieren, damit sich die Massenmorde hoffentlich niemals wiederholen. Wir fanden es sehr interessant und sind froh, die Besichtigung mit unseren Lehrpersonen gemacht zu haben!